Die am weitesten entwickelte Form des Niedrigenergiehauses ist das sogenannte Passivhaus.
Diese Gebäude verbrauchen weit weniger als 15 kWh/m² im Jahr, dies entspricht ca. 1,5 Itr. Heizöl oder ca. 1,5m³ Gas pro m² Wohnfläche und Jahr echte Heizenergie.
Sie werden als Passivhaus bezeichnet, weit sie praktisch ohne aktive Heizsysteme auskommen und ihren Heizwärmebedarf hauptsächlich decken aus:
inneren Wärmegewinnen von Personen und Geräten (30 %)
Wärmerückgewinnung aus der Lüftung (28 %)
sowie passiven solaren Gewinnen (25 %)
Eine einfache Zusatzheizung deckt den Spitzenbedarf an den kältesten Tagen, insgesamt nur ein sechstel des Gesamtbedarfs.
Das Passivhaus bedeutet, passiv zu sparen. Die inneren Wärmegewinne werden häufig unterschätzt. So entsteht in einem Vier-Personen-Haushalt durch Menschen und Elektrogeräte eine erzeugte Wärmemenge von ca. 10 kWh pro Tag.
Der Spruch „Das Haus könne man mit einer Glühbirne heizen“ wird also beim Passivhaus ein Stück weit Realität.
Ein Passivhaus ist nichts anderes als ein ganz gewöhnliches Gebäude nur besonders warm eingepackt.
Eine Super-Wärmedämmung umschließt das ganze Bauwerk wie ein warmes Federbett. Auch sonst ist der Wärmeschutz top:
Superverglasungen lassen im Winter die Sonne herein, aber nur wenig Wärme wieder hinaus; im Sommer schützen sie jedoch vor der Hitze. Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung holt mehr als 80 % der Wärme aus der verbrauchten Luft zurück und sorgt zugleich für immer frische Luft im ganzen Haus.
Das Besondere am Passivhaus ist, daß durch höchste Qualität von Gebäudehülle und Haustechnik der Wärmebedarf so weit verringert ist, daß die „kostenlosen“ Energiebeiträge aus
- eingestrahlter Sonnenenergie durch Fenster
- Eigenwärme der Personen im Haus und
- Wärmeabgaben von Geräten
weitgehend ausreichen, um das Gebäude angenehm warm zu halten. Die Wärme kommt „passiv“frei Haus nebender Komfortlüftung ist ein weiteres aktives Heizsystem nicht unbedingt erforderlich:
daher der Name „Passivhaus“.
Höchste Behaglichkeit im Passivhaus
Besonderes Wohlbefinden im Raum stellt sich ein, wenn alle Umgebungsflächen gleichmäßig warm sind auch die an kalte Außenluft grenzenden Bauteile. Diese warmen Oberflächen stellen sich automatisch („passiv“) ein, wenn das Gebäude warm eingepackt d. h. gut gedämmt wird.
Schwitzwasser gibt es nicht an warmen Oberflächen die Bausubstanz dankt es, die Luftqualität ist auch dadurch spürbar besser. Vor allem aber sorgt die Komfortlüftung für ständig erneuerte Frischluft.
Die Bewohner von Passivhäusern bestätigen es: Das Passivhaus ist kostengünstig, umweltfreudlich
und behaglich!
Passivhäuser: vernachlässigbarer Energieverbrauch, vernachlässigbare Heizkosten;
Umweltschutz, der sich bezahlt macht.
Höhere Bauqualität hat natürlich ihren Preis aber schon heute lassen sich die Mehrkosten beim Bau eines Passivhauses in Grenzen halten. Es wurden sogar Passivhäuser im sozialen Wohnungsbau realisiert. Wirtschaftlich interessant ist das Passivhaus gerade deshalb, weil es allein auf die Qualitätsverbesserung von solchen Bauteilen und Techniken setzt, die in jedem Haus ohnehin gebraucht werden: Bessere Fenster, dickere Dämmung, effizientere Lüftung.
Die anfängliche Mehrinvestition macht sich mehrfach bezahlt:
- in dauerhaft geringen Heizkosten,
- in spürbar verbessertem Komfort,
- in besserer Bauqualität und damit höherem Wert des Gebäudes
- … und nicht zuletzt in der Erhaltung unserer natürlichen Umwelt.
Passivhaus der neue Standard für energiesparendes und nachhaltiges Bauen
PassivhausStandard, das bedeutet:
- über 90 % Heizwärmeinsparung gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch im Gebäudebestand,
- dementsprechend niedrigere Heizkosten,
- gleichermaßen verringerte Umweltbelastung,
- spürbar verbesserter Wohnkomfort,
- und das alles zu vertretbaren Kosten.
Das Passivhaus ermöglicht gegenüber dem Gebäudebestand eine über neunzigprozentige
Energieeinsparung. Der Verbrauch liegt unter 1,5 Liter/m² im Jahr.